Die Diagonale | Einblicke in das Kunstwerk im Treppenhaus der KHSB
Wer in der KHSB unterwegs ist, kommt unweigerlich an Ihr vorbei: Der Diagonalen, dem großen Kunstwerk im Eingangsbereich der Hochschule, welches sich vom Untergeschoss bis in den dritten Stock schlängelt.
Die Diagonale, das auffällige Keramikwerk der Künstlerin Dorothea Nold ist das Ergebnis eines Wettbewerbs für die Gestaltung des Treppenhauses der KHSB im Jahr 2016. Die wenigsten werden sich erinnern. Zeit für ein paar spannende Einblicke in den Entstehungsprozess und die Projektidee der Künstlerin.
Was steckt hinter dem Kunstwerk?
Schaut man genauer, besteht die „Diagonale“ aus vielen einzelnen Keramikteilen, die sich wie die Glieder einer Kette zusammenfügen. Die Keramikelemente sind circa 70 cm groß, das gesamte Werk ist etwa 14 Meter hoch.
Die Idee der Künstlerin Dorothea Nold war, dass diese Kettenglieder, ähnlich wie die Bereiche im Sozialen Sektor, verbunden sind. Die visuelle Form soll den sozialen und pädagogischen Anspruch der Hochschule widerspiegeln und gleichzeitig mit der Architektur unseres denkmalgeschützten Gebäudes in Austausch treten.
Vorlage für die einzelnen Teile ist eine Art Urform aus Gips, aus der jede einzelne Form gegossen, gebrannt, glasiert und dann erneut gebrannt wurde. In Zusammenarbeit mit einem Schlosser und einem Statiker wurde im Anschluss alles fachgerecht zusammengesetzt und in unser Treppenhaus integriert. Jedes der einzelnen Elemente sitzt auf einer kleinen Keramik, einer Art Teller, der auf einem Rohr befestigt ist. Diese Teile sind ineinandergeschoben und dann aneinander geschweißt worden.
Der gesamte Produktionsprozess in der Werkstatt, sowie die Planung und Abstimmung mit dem Statiker und die Arbeit in Kooperation mit dem Schlosser dauerte mehrere Monate, bevor die einzelnen Teile an zwei Tagen in der Hochschule zusammengesetzt wurden.
Warum verwendete die Künstlerin Keramik?
Die Künstlerin, Dorothea Nold, nutzt das Material Keramik besonders gerne, da es UV-beständig, brennfest, sowie abwaschbar und nachhaltiger ist, als vergleichbare Materialien. Die Farben bleiben lange in ihrem originalen Look erhalten. Das macht die Keramik für Dorothea Nold zu einem solch spannenden Rohstoff und ihrem Hauptwerkstoff.
Was sind die Themen ihrer künstlerischen Arbeit?
Dorothea Nold beschäftigt sich vorrangig mit der Verbindung von Architektur und Sozialem. So verarbeitet sie ihre eigenen Erfahrungen, Erlebnisse in verschiedenen kulturellen und/ oder sozioökonomischen Kontexten. Ein Ansatzpunkt ihrer Arbeit ist die Wirkung von Architektur auf den Menschen. Mit ihrer Kunst möchte sie hinterfragen und aufzeigen, wie Architektur uns und unsere sozialen Beziehungen mitprägt und beeinflusst.
Die „Diagonale“ ist die erste große, nicht temporäre Arbeit der Künstlerin, in einer wirklich monumentalen Dimension. Es habe ihr großen Spaß gemacht, diesen großen Raum zu bespielen und auf dieses Treppenhaus zu reagieren. Sie blicke sehr positiv auf die Arbeit in der Katholischen Hochschule zurück, es bilde einen Meilenstein in ihrer Karriere als Künstlerin, so Dorothea Nold.
Wir laden Sie ein, einen (neuen) Blick auf die Diagonale zu werfen und vielleicht tiefgründigere Facetten darin zu entdecken.
Dorothea Nold lebt und arbeitet – nach ihrem Studium in Paris – seit 10 Jahren hauptsächlich in Berlin. Den Rest des Jahres verbringt sie in Palermo. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt.