Interview mit Simone Vieth – 20 Jahre an der KHSB

Simone Vieth ist seit 2004 an der KHSB im Prüfungsamt tätig. Sie hat die Hochschule über zwei Jahrzehnte miterlebt und geprägt. Anlässlich ihres 20-jährigen Dienstjubiläums haben wir uns zum Interview getroffen und einen Blick auf ihren beruflichen Alltag und die letzten 20 Jahre an der KHSB geworfen.

 

Weshalb haben Sie sich vor 20 Jahren für die KHSB entschieden?

Ich war vorher im Erzbistum Berlin im Sekretariat des Diözesanrats tätig. Als dort große Einsparungen anstanden und meine Arbeitszeit gekürzt werden sollte, empfahlen mir meine dortigen Chefs „Stellen Sie sich doch zusätzlich in der Katholischen Hochschule in Karlshorst vor“ und statt nur ein paar Stunden dort zu arbeiten, fing ich 2004 in Vollzeit im Prüfungsamt an der KHSB an.

Würden Sie das heute wieder tun?

Prinzipiell würde ich wieder an der KHSB anfangen, betrachtet man das große Ganze ist mein Bereich im Prüfungsamt ein guter Arbeitsplatz.

Wie sehen Ihre täglichen Aufgaben dort aus?

Im Prüfungsamt beraten meine Kollegin und ich die Studierenden, Lehrenden und Kolleg*innen in allen verwaltungsorganisatorischen sowie in prüfungsrechtlichen Angelegenheiten; Studierende insbesondere auch im Hinblick auf Ihren Studienverlauf. Wir führen Informationsveranstaltungen für Studierende durch, sind für die Anlegung von Prüfungssätzen verantwortlich, wir bereiten die Prüfungswochen vor und sorgen für einen reibungslosen Ablauf, Bearbeitung verschiedener Anträge insbesondere der Anträge für BA- und MA-Thesen, Vorbereitung und Durchführung der Graduiertenfeier; um nur einige unserer Aufgaben aufzuzählen. Unser Arbeitsgebiet ist vielfältig und umfangreich.

Welche Projekte machen Sie besonders stolz und zufrieden?

Das Prüfungsamt per se. Als ich dort anfing, gab es viele Notlösungen und Verbesserungsbedarf in der Organisation der täglichen Büroarbeit. Damals wurden die Prüfungsleistungen der Studierenden noch in Exceltabellen geführt. Ich kann mit Stolz sagen, dass durch das Engagement von Herrn Lechler und mir das zwar vorhandene, aber nicht genutzte HIS-Programm aufgebaut und für die prüfungsrechtlichen Abläufe nutzbar gemacht wurde. Viele Weiterbildungen waren notwendig. Angefangen von der Hinterlegung der Prüfungsordnungen, Anlegung der notwendigen Modulzertifikate für jeden Studiengang sowie der Zeugnisse, Urkunden und Diploma-Supplements. Im Laufe der Jahre konnte ich selbst einen Großteil von Fehlermeldungen selbstständig lösen. Und nebenbei haben wir ein funktionstüchtiges Archiv aufgebaut. Das Prüfungsamt ist im Verlauf der Jahre zu einer qualitätsstabilen festen Größe im Hochschulbetrieb geworden.

In 20 Berufsjahren passiert allerhand: Welche Momente sind Ihnen besonders im Kopf geblieben?

Ich finde immer wieder schön, wie ausscheidende Mitarbeitende verabschiedet werden. Höhepunkte sind auch die Graduiertenfeiern, wenn die Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse erhalten. Im Studienverlauf sind sie angespannt, nervös mitunter ängstlich und auf den Feiern strahlen sie, sind glücklich und zufrieden mit sich und ihrem Abschluss. Das ist wirklich schön zu sehen und ich freue mich insbesondere mit denjenigen, die ich besonders eng betreut habe.

Sie haben in den vergangenen Jahren tiefe Einblicke in unsere Hochschule erhalten. In drei Stichworten: Was hat Sie in der KHSB gehalten?

Der kurze Arbeitsweg. Die flexiblen Arbeitszeiten. Letztendlich die geringe Größe der Hochschule. Ein guter Kontakt zu mehr oder weniger allen Mitarbeitenden ist hier möglich. Insbesondere die Kommunikation und das Miteinander in der Verwaltung ist sehr gut, es wird versucht miteinander Probleme zu bewältigen und Lösungen zu finden.

Gibt es etwas, das sich in den letzten 20 Jahren grundlegend an der KHSB verändert hat?

ALLES. Die Technik - wie bereits erwähnt – es wurde noch mit Excel-Tabellen gearbeitet, jetzt gibt es ein qualifiziertes Programm und strukturiertere Abläufe. Es gibt mehr Studierende, 2004 waren es ca. 600, inzwischen haben sich die Studierendenzahlen mehr als verdoppelt. Die Zahl der Mitarbeitenden in Lehre und Verwaltung ist auch deutlich gewachsen. Die Räumlichkeiten wurden umfangreich saniert, der Ostflügel ausgebaut, die ehemalige Kapelle zur Aula umgewandelt, Mensa, Hof- und Eingangsbereich verschönert und jetzt steht für den Einzug des Edith-Stein-Schulzentrums sogar der Ausbau der Kellerräume zum Gartengeschoss an.

Was sind Ihre beruflichen und privaten Ziele für die kommenden 20 Jahren?

Meine Zeit an der Hochschule ist begrenzt, ich freue mich auf meinen Ruhestand. Ich kann mir gut vorstellen mich stärker im Ehrenamt zu engagieren. Ich finde die Hospizarbeit spannend und wichtig. Es gibt auch tolle Patenschaftsprogramme, z.B. als Leih-Oma oder um Eltern mit Frühgeborenen zu unterstützen, das würde mich ebenfalls interessieren.

Was empfehlen Sie Menschen, die neu an der KHSB starten?

Wenn man die Hochschule verstehen will, sollte man Kontakt zu möglichst vielen Mitarbeitenden über alle Etagen hinweg suchen. Wer ist wofür zuständig, wo kann ich hingehen bei Fragen, ...

Was möchten Sie der KHSB für die Zukunft wünschen?

Abgesehen von steigenden Bewerberzahlen, eine deutliche personelle Aufstockung in der Verwaltung, um die steigenden Aufgabengebiete besser bewältigen zu können. Und eine respektvolle Achtsamkeit unter den Statusgruppen, insbesondere für die Arbeit, die hinter jeder Bürotür geleistet wird.

Herzlichen Dank, liebe Simone Vieth, für die persönlichen Eindrücke und interessanten Einblicke.

Foto: privat