Veranstaltungsrückblick | Burnout, Wechseljahre, Familie: was tun bei eingeschränkter Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden?

Am 5. Juni 2024 fand „Gemeinsam stark: Forschung & Wirtschaft im Team“ – das neue Veranstaltungsformat der IHK Berlin statt. Mitveranstalter war das HTW-Teilvorhaben „Trao“ des Verbundprojektes „Zukunft findet Stadt. Hochschulnetzwerk für ein resilientes Berlin“ in dem die KHSB ebenfalls beteiligt ist. Unter der Fragestellung: „Was tun bei eingeschränkter Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden?“ wurde unterschiedliche Impulsvorträgen Gehör geschenkt und die Möglichkeit für vertiefende Dialoge auf Augenhöhe angeregt. Die thematische Bandbreite reichte von psychischen Störungen über die Wechseljahre bis hin zu familiären Herausforderungen, die die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden beeinträchtigen können.

Wissenschaftliche Impulse und praxisorientierte Lösungen

Drei Impulsvorträge bildeten das Herzstück der Veranstaltung:

  •  MenoSupport – Frauen in den Wechseljahren am Arbeitsplatz unterstützen
    Prof. Dr. Andrea Rumler von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HTW) erläuterte das Projekt MenoSupport, das vom IFAF Berlin gefördert wird. Sie zeigte auf, wie Frauen in den Wechseljahren unterstützt werden können, um ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten und zu fördern.
     
  • Wie können Väter (und Mütter) bei fürsorglichen Aufgaben unterstützt werden?
    Dieser Fragestellung widmete sich Prof. Dr. Stephan Höyng von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) und diskutierte die Herausforderungen und Unterstützungsmaßnahmen für Eltern, die Fürsorgeaufgaben übernehmen. Er betonte die Notwendigkeit flexibler Arbeitszeitmodelle und betrieblicher Unterstützung.
     
  • BEMpsy – Digital einfach machen
    Prof. Dr. Juliane Siegeris und Kathrin Moreno Superlano von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) stellten das Projekt BEMpsy vor, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird. Dieses Projekt zielt darauf ab, die Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben durch betriebliches Eingliederungsmanagement zu fördern, insbesondere unter Berücksichtigung psychischer Störungen.

Offener Dialog und praktische Implikationen
Im Anschluss an die Impulsvorträge fand eine offene Diskussion statt, in der Ergebnisse und Erfahrungen ausgetauscht wurden. Bei allen drei Vorträgen hat sich gezeigt, dass die wirtschaftsrelevanten Fragestellungen aus der Praxis kamen und von der Wissenschaft aufgenommen wurden. Ergebnisse wurden geteilt und in offener Runde oder in Einzelgesprächen diskutiert. Als Fazit lässt sich festhalten, dass es um Sensibilisierung geht, insbesondere von Führungskräften. Viele von ihnen haben die „Wechseljahre“ nicht im Blick oder trauen Teilzeitkräften (jungen Müttern und Vätern) nicht zu, engagiert zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Oft fehlt es an Wissen und an Möglichkeiten zum Austausch zu solchen Themen. Mit bempsy.de gibt es immerhin eine digitale Plattform für Beschäftigte wie für Unternehmen, die nicht wissen, wie das betriebliche Eingliederungsmanagement erfolgreich umgesetzt wird.
Das ZfS-Trao-Team bedankt sich bei allen Beteiligten aus Forschung und Wirtschaft sowie der IHK Berlin für diesen Abend.

Foto: ZfS/Trao