Symposium "Rawls Handbuch" | Dr. Tim Reiss
Am 6. und 7. Juli findet im Kontext der Veröffentlichung des John Rawls-Handbuchs im Metzler-Verlag ein Book Launch an der Universität in Frankfurt am Main statt. Der Book Launch und das anschließende Symposium widmen sich der Aktualität und Tragfähigkeit von Rawls‘ Philosophie und möchten die gemeinsame Diskussion anregen. Julian Culp (Paris), Oliver Hidalgo (Passau), Otfried Höffe (Tübingen), Tim Huttel (Rostock), Tim Reiß (Berlin), Cindy-Ricarda Roberts (München) und Ruth Zimmerling halten dazu im Rahmen des Symposium Vorträge.
Mit seiner 1971 veröffentlichen Theorie der Gerechtigkeit löste John Rawls nicht nur die Dominanz des utilitaristischen Denkens in Philosophie und Sozialwissenschaften ab. Sie gilt vielen als Anfang einer Renaissance der Politischen Philosophie, des wissenschaftlichen Nachdenkens über Fragen der gerechten Verteilung von Gütern und Lebenschancen. Auch Rawls‘ demokratietheoretischem Spätwerk kommt im Kanon der Klassiker eine zentrale Stellung zu. Selbst dort, wo sich Autor*innen von seiner politischen Theorie abgrenzen und intellektuell eigene, neue Wege beschreiten, tun sie dies doch meist in teils konstruktiver, teils kritischer Auseinandersetzung mit Rawls‘ Werk. Die Fragestellungen, die Rawls‘ Schaffen umtreiben, sind dabei hochaktuell: Was ist ein qualitativ wertvolles Verständnis von Freiheit? Wie unterminieren Kapitalismus und soziale Ungleichheit Demokratie und Freiheit? Wie können wir, trotz der Tatsache des religiösen und weltanschaulichen Pluralismus, friedlich und solidarisch zusammenleben? Zugleich richtet sich aber auch die Frage auf, ob Gerechtigkeits- und Demokratietheorien im Anschluss an Rawls für die Herausforderungen brauchbar sind, mit denen sich komplexe, postnationale Weltgesellschaften konfrontiert sehen.
Um Anmeldung bei roseneck@em.uni-frankfurt.de wird gebeten.