Interview mit Anette Reck,
Leiterin Praxisreferat, zum Internationalen Treffen der Praxisreferate deutschsprachiger Hochschulen an der FH Oberösterreich
IO: Anette Reck Sie haben vom 02.05. bis 04.05.2022 im Rahmen einer Erasmus+ Weiterbildungsmobilität an der 2. Internationalen Tagung: Soziale Arbeit – Praxislehre im Austausch an der Partnerhochschule FH Oberösterreich in Linz/ Österreich teilgenommen.
Wie war Ihr Gesamteindruck von der Veranstaltung?
Anette Reck: Mein Gesamteindruck war absolut positiv. Die Internationale Tagung ermöglichte einen länderübergreifenden Austausch zur studienintegrierten Praxis in Studiengängen der Sozialen Arbeit der Praxisreferate an Hochschulen für Sozialwesen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit knapp 40 Teilnehmenden aus den 3 Ländern waren im Rahmen des offiziellen Tagungsprogramms und in den Pausen über Plenums- und Arbeitsgruppensitzungen viele fachliche Inputs und Gespräche rund um „die Praxis im Studium“ möglich. Dass eine unsere Partnerhochschulen Austragungsort der Tagung war, stand dabei nicht so sehr im Vordergrund, da die Kolleg*innen aus den 9 Standorten für BA/ MA Studiengänge in Sozialer Arbeit in Österreich die Tagung gemeinsam organisiert und durchgeführt haben.
IO: An welchen Veranstaltungen haben Sie teilgenommen?
Anette Reck: Ich konnte aktiv an den Arbeitsgruppensitzungen teilnehmen sowie an den bei Tagungen so wichtigen „informellen“ Gesprächen und an einem sehr interessanten Praxisbesuch.
Besonders eindrücklich fand ich den Vortrag eines Praxislehrenden aus der Schweiz mit dem Titel „ich begleite eigentlich ganz anders, aber ich komme hier so selten dazu …“, der sich intensiv mit der Frage der berufsbiographischen Entwicklung der Praxisanleitenden in Verbindung mit ihrer Praxisorganisation auseinandergesetzt hat und von der These ausgeht, dass die Praxisphase für Studierende einen „trigger point“ im Studium darstellt .
IO: Konnten Sie neue Kontakte und Erkenntnisse für Ihr Aufgabengebiet sammeln, die Sie mit der Community teilen möchten?
Anette Reck: Im Rahmen der Tagungsdokumentation werden wir die Impulsreferate, Übersichten der Hochschulen, eine qualifizierte Teilnahmeliste sowie Arbeitsgruppenergebnisse erhalten. Für die konkrete Unterstützung der auslandsinteressierten Studierenden bei der Suche nach einem qualifizierten Praxisplatz und dessen Anerkennung werden die Kontakte super hilfreich sein. Auf der Ebene der Praxisvorbereitung und -begleitung in der Hochschule und vor allem der Qualifizierung und Begleitung der Praxisanleitenden konnte ich eine Fülle von Anregungen mitnehmen.
IO: Hat Sie etwas am Campus der Partnerhochschule beeindruckt, wovon die KHSB lernen könnte?
Anette Reck: Die offene und transparente Gestaltung des modernen Hochschulgebäudes hat mir sehr gut gefallen; trotz der klaren und sachlichen Linie in den Gängen und Räumen gibt es dort viele verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation durch unterschiedliche Tisch- und Sitzgruppen im Innen- und Außenbereich. Um informelle Begegnung und Austausch zu erleichtern und einen „einladenden Charakter“ zu vermitteln, fände ich sehr gut, wenn wir bei uns an der Hochschule über eine kommunikativere Gestaltung nachdenken und zeitnah umsetzen.
IO: Können Sie die „Internationale Tagung: Soziale Arbeit – Praxislehre im Austausch“ als zweijähriges Format an Interessierte empfehlen und wenn ja, warum und für wen ist es geeignet?
Anette Reck: Die nächste Tagung ist in 2 Jahren in Basel (Schweiz) geplant, die an den gleichen Kreis an Teilnehmenden adressiert. Da in der Schweiz – auch aufgrund der dortigen landesgesetzlichen Regelung zur staatlichen Anerkennung – ein sehr anspruchsvolles Konzept des Praxisstudiums durchgeführt wird, wird die Tagung sicherlich viele Informationen und Anregungen vermitteln können.