Schweigeminute 02.11.20 um 11.15 Uhr
Präsident ruft zur Teilnahme an Schweigeminute für Samuel Paty auf
Vor gut zwei Wochen wurde der Geschichts- und Geographielehrer Samuel Paty in Paris Opfer eines islamistischen Anschlags. Samuel Paty hatte Anfang Oktober in seiner Schule über das Recht auf Meinungsfreiheit unterrichtet und hierbei Mohammed-Karikaturen aus der Satirezeitschrift Charlie Hebdo gezeigt. Er hatte vorher seinen Schüler*innen angeboten, den Blick abzuwenden, falls die Karikaturen sie beleidigen könnten.
Er wollte den Schüler*innen wichtige Werte unserer demokratischen Gesellschaft wie Meinungsfreiheit, Freiheit der Kunst, Pluralismus, Toleranz und Menschenwürde vermitteln.
Prof. Dr. Ralf-Bruno Zimmermann: „An der KHSB studieren und arbeiten Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen zusammen. Als staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft wenden wir uns gegen jede Gewalt gegen Menschen, egal aus welcher Motivation, eben auch nicht aus der Verletzung religiöser Überzeugungen oder Gefühle. Wir pflegen den interreligiösen Dialog und leiten aus dem christlichen Menschenbild ab, dass wir in großem Respekt voreinander, eben auch vor dem Glauben, dem Anders-Glauben, dem Zweifeln oder dem Nicht-Glauben unseres Gegenübers, akademisch arbeiten wollen.
In diesem respektvollen Zusammenarbeiten und -leben sehen wir wesentliche Bedingungen für eine vielfältige, interreligiöse, friedliche, freie, inklusive und demokratische Gesellschaft.
Der französische Bildungsminister Jean-Michel Blanquer hat die Regierungen aller europäischen Länder aufgerufen, am 2. November 2020 um 11.15 Uhr eine Gedenkminute für Samuel Paty einzulegen. Diese Bitte wird von der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres unterstützt. Ich wünsche mir, dass die Mitglieder der KHSB dieser Bitte nachkommen und am Montag eine Schweigeminute einlegen und das Thema Meinungsfreiheit, Respekt sowie gesellschaftliche und interreligiöse Vielfalt in friedlichem Diskurs in die Lehrveranstaltungen aufnehmen.“
Grafik: Julia Eydinger, studentische Hilfskraft Pressearbeit