Neuerscheinung | Emotionales Kompetenz-Diagnostikum
Christina Dinar (KHSB) hat gemeinsam mit Fabian Wiedel (Universität Passau) den Beitrag Bedarf und Eigenlogik Digitaler Sozialarbeit Empirische Befunde aus der Begleitforschung zum Projekt Zukunftswelten der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft in der aktuell erschienenen Fachzeitschrift für Soziale Arbeit, Medien und Digitalisierung DiMe-Sozial veröffentlicht.
Die erste Ausgabe der Zeitschrift thematisiert „Soziale Arbeit, Medien und Digitalisierung“ und stellt die Pluralität von Positionen und Themen in den Fokus. Die Bandbreite von Zugängen zu diesen Diskursen in theoretischer, empirischer und professionsbezogener Hinsicht ist das Thema von Heft 1. Es geht darum, neue Impulse zu setzen und einen Austauschraum für Praktiker*innen, Forschende, Lehrende und Studierende der Sozialen Arbeit zu schaffen. Neben der Diskussion theoretischer Versuche sollen praxisorientierte methodische Entwicklungen beleuchtet und empirische Erkenntnisse vorgestellt werden.
Abstract
Dinars und Wiedels Beitrag adressiert wesentliche Fragestellungen im Kontext einer Digitalisierung Sozialer Arbeit. Dabei werden globale Systemstrukturen gleichermaßen behandelt wie spezifisches, arbeitspraktisches Handeln. Es geht zunächst darum, Aussagen über Wünsche und Bedarfe nach digitalen Angeboten in den Kernzielgruppen Sozialer Arbeit zu treffen. Weiterhin wird reflektiert, inwiefern sich die Methoden und Kompetenzen einer Digitalen Sozialarbeit an die Dynamiken und Handlungslogiken virtueller Handlungswelten anpassen müssen. Schließlich wird untersucht, wie eine erfolgreiche Zielgruppenansprache, ein tragfähiger Beziehungsaufbau sowie adressat*innenorientierte Beratungsleistungen im Digitalen erfolgen können.
Die Basis für diese mehrstufige Diskussion bildet die empirische Projektevaluation der Digitalen Sozialarbeit im Projekt Zukunftswelten der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft. Sieben qualitative Leitfaden-Interviews mit Projektbeteiligten (auch Träger, Geldgeber und ein kooperierendes Soziales Netzwerk) und eine quantitative Inhaltsanalyse von 155 Chat-Protokollen aus der Digital Streetwork auf der Plattform Jodel ermöglichen umfassend Einblick in die Handlungspraxis. Die Befunde zeigen, dass Angebote Digitaler Sozialarbeit aktiv von Heranwachsenden eingefordert werden. Das Always-Online-Prinzip und die stark referenzielle Content-Produktion in der digitalen Kommunikation verlangen von Digitalen Sozialarbeiter*innen ein hohes Maß an Flexibilität und Street Credibility. Die (Teil-)Anonymität im Digitalen erleichtert den Einstieg in Beratungsgespräche und reduziert gleichzeitig deren Verbindlichkeit. Digital Streetwork treibt die Professionalisierung Digitaler Sozialarbeit als Pionierfeld substanziell voran, muß jedoch eigene Fachstandards weiterentwickeln und bedarf der verstetigten Verschränkung mit bestehenden Unterstützungsstrukturen.
Viele gute Erkenntnisse beim Lesen!
Bedarf und Eigenlogik Digitaler Sozialarbeit: Empirische Befunde aus der Begleitforschung zum Projekt Zukunftswelten der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft. (2025). DiMe-Sozial | Soziale Arbeit, Medien Und Digitalisierung, 1(1), 43-66. https://doi.org/10.21240/dimesoz/2025/1/9
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Cover: DiMe-Sozial