Projektvorstellung | Beteiligung und Partizipation von Familien in den Frühen Hilfen
Projektname: Beteiligung und Partizipation von Familien in den Frühen Hilfen
Beteiligte der KHSB und extern: Projektleitung: Prof. Dr. Gaby Straßburger & Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Judith Rieger
Laufzeit: 01.01.2023 – 30.06.2025
Das Praxisentwicklungsprojekt in fünf Sätzen:
Die Auftraggeberin des Projekts ist das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH). Das NZFH wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) getragen und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Am NZFH werden im Rahmen des Projekts „Frühe Hilfen qualitätvoll gestalten: Prozessbegleitung kommunaler Netzwerke“ Kommunen bei der Umsetzung der Weiterentwicklung ihrer Angebote in den Frühen Hilfen unterstützt. Der Aufgabenschwerpunkt der KHSB liegt darin, gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen des NZFH und den kommunal verantwortlichen Fachkräften das Thema Elternbeteiligung für die Praxis zu operationalisieren und die beteiligten Akteur*innen bei Fragen oder Herausforderungen während des Praxistransfers zu beraten.
Was ist das Besondere am Projekt?
Bei dem Projekt liegt der Schwerpunkt nicht auf der Forschung, sondern auf der Praxisentwicklung. In vielen Vor-Ort-Workshops und anhand praxisorientierter Handreichungen werden die involvierten Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialsektor dazu angeregt, ein einheitliches Partizipationsverständnis innerhalb ihres kommunalen Netzwerks zu entwickeln, das auf einem gemeinsamen Wertefundament basiert. Ziel ist es, darauf aufbauend ein realistisches und kritisches Verständnis zu den Möglichkeiten und Hürden beim Aufbau einer emanzipatorischen Partizipationskultur für den Bereich der Frühen Hilfen in der jeweiligen Kommune zu generieren und diese neue Kultur im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten umzusetzen.
Was sind die Herausforderungen?
Die Herausforderungen beginnen mit der Kooperation zwischen verschiedenen Sektoren und Professionen und damit einhergehenden Unterschieden in der Auslegung des Partizipationsanspruchs. Teilweise wird von den Fachkräften außerdem erwartet, dass sie partizipative Prozesse in Gang setzen, obwohl die Ressourcen und Rahmenbedingungen der Träger nicht ausreichen, um insbesondere benachteiligte Eltern für eine ermächtigende Form der Zusammenarbeit zu gewinnen. Für eine solche Zusammenarbeit müssten Eltern sich mit all ihren Fragen und Sorgen willkommen fühlen und darauf vertrauen können, dass ihre Perspektiven auch dann ernst genommen werden, wenn sie von den Vorstellungen und Zielen der Fachkräfte abweichen, unbequem sind und zu weiteren oder anderen Arbeitsaufträgen für die Fachkräfte führen würden.
Wie geht’s weiter?
Nach den Projektphasen der Konstituierung, Problembestimmung, Zieldefinition, Strategieentwicklung und Maßnahmenplanung befindet sich das Projekt nun in der Phase der Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Ab November 2024 wird der Gesamtprozess bewertet und im NZFH eine nachhaltige Transferstrategie entwickelt, die möglichst vielen Kommunen zugutekommen soll.
Mehr Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier:
https://www.fruehehilfen.de/grundlagen-und-fachthemen/fachthemen/partizipation-von-familien/
Rieger, Judith (2023): Echte Pionierarbeit für Netzwerke. In: Nationales Zentrum für Frühe Hilfen (NZFH) (Hrsg.): Frühe Hilfen aktuell, Ausgabe 2/2023, S. 2. Online: https://www.fruehehilfen.de/service/aktuelles/fruehe-hilfen-aktuell/ausgabe-02-2023/
https://www.fruehehilfen.de/service/aktuelles/fruehe-hilfen-aktuell/im-gespraech/judith-rieger/
Straßburger, Gaby; Rieger, Judith (2023): Partizipation in den Frühen Hilfen. Herausgegeben vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH). Köln. Online: https://www.fruehehilfen.de/service/publikationen/einzelansicht-publikationen/titel/partizipation-in-den-fruehen-hilfen/