Neuerscheinung | Gelingende Sorge in sozialprofessionellen Beziehungen und Strukturen
Von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl ist der Beitrag Gelingende Sorge in sozialprofessionellen Beziehungen und Strukturen. Professionsethische Annäherungen im Sammelband Sorge – Care. Anthropologische Zugänge – Ethische Konzepte – Gesellschaftliche Praxen erschienen. Die Beiträge des Bandes diskutieren philosophische, theologische und sozialwissenschaftliche Aspekte des Care-Diskurses, deren Potential für die theologische Ethik und das Potential theologischer Impulse für die Care-Ethik. Die Bedeutung der Sorge im menschlichen Leben sowie die Beziehungs- und die politische Dimension der Sorge bilden die Schwerpunkte des Sammelbandes
Abstract von Prof. Lob-Hüdepohls Beitrag
Gelingende Sorge ist die Antwort sozialer Professionen auf die je schon beschädigte und verletzte Lebenssituation von Menschen, die entsprechende Hilfe und Unterstützung erfahren sollen. Im Letzten dient gelingende Sorge der Befähigung eines Menschen zur selbstgestalteten Lebensführung, in der er Subjekt und Autor seiner Lebensgeschichte wird. Darin kommt die Menschenrechtsbasierung moderner sozialer Professionen zum Ausdruck. Diese führt auch zu professionsethischen Verbindlichkeiten, die professionelle Akteur*innen in ihrer Sorgepraxis zur Geltung bringen müssen. Freilich ist jede professionelle Sorgepraxis durch institutionelle und organisationsspezifische Arbeitsbedingungen durchformt, die oftmals rechtsnormativ festgelegt sind. Deshalb muss sich gelingende Sorge immer neu bewähren: in klassischen Settings (etwa im Rechtsinstitut der Betreuung) wie in neuartigen Settings (etwa im Kontext KI-gestützter Entscheidungssysteme). Sie sind der Lackmustest einer Sorgepraxis, die hinter ihrem professionellen Selbstanspruch als Menschenrechtsassistenz nicht zurückbleiben und in die Sackgasse einer Ohnmacht des hilflosen Sollens geraten will.
Viele neue Erkenntnisse beim Lesen!
Lob-Hüdepohl, Andreas (2025): Gelingende Sorge in sozialprofessionellen Beziehungen und Strukturen. Eine professionsethische Annäherung. In: M. Bobbert, M. Heimbach-Steins (Hrsg.): Sorge – Care. Anthropologische Zugänge – Ethische Konzepte – Gesellschaftliche Praxen. Paderborn: Brill – Schöningh. S. 205–224.
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Cover: Brill