Vorstellung der Begleitforschung der Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit
Der folgende Beitrag stellt die inhaltlichen Aspekte des Projektes L.IGA sowie die zentralen Vorhaben der Begleitforschung dar, die durch das L.IGA-Team der KHSB durchgeführt wird.
Die Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit (L.IGA) ist im Februar 2022 gestartet. Sie adressiert langzeitarbeitslose Menschen mit einer psychischen Belastung oder Erkrankung und forciert deren (Wieder-)Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, bietet bedarfsorientierte Beratung und unterstützt bei der Suche nach Strukturen der psychosozialen Begleitung. Hierfür sind vier Kernelemente des Projektes identitätsstiftend: 1) Die Fachkräfte des Projektes bilden vier Tandems, die wiederum aus einer Fachkraft des öffentlichen Trägers und einer Fachkraft des freien Trägers bestehen. Eine Besonderheit des Projekts besteht in dieser institutionellen Verknüpfung sowie in der bedarfsorientierten Beratung und Adressat*innenzentrierung. 2) Ebenfalls im Projekt aktiv ist ein Ex-In-Genesungsbegleiter, der auf der Peerebene Unterstützung in der Beratung bietet, Freizeitaktivitäten gestaltet, aufsuchende Arbeit und Selbsthilfeangebote durchführt. 3) Eng ans Projekt angegliedert ist die Rehabilitationsklinik Berlin Brandenburg. Hier sind eine Sozialarbeitende, ein Psychologe und ein Psychiater involviert und für die therapeutische Anbindung der Teilnehmenden des Projekts zuständig. 4) Ein weiteres Kernelement ist die Vernetzung im Bezirk – so ist die enge institutionsübergreifende und interdisziplinäre Kooperation mit Stadtteilzentren, Selbsthilfegruppen, Hausärzt*innen und anderen Instanzen anvisiert.
Innerhalb der Begleitforschung werden drei methodische Schwerpunkte gesetzt: In einem ersten Schritt wird eine Netzwerkanalyse durchgeführt. Hierfür werden Expert*inneninterviews mit allen Tandems, dem Ex-In-Genesungsbegleiter, der Rehabilitationsklinik und anderen Kooperationspartner*innen durchgeführt.
In einem zweiten Schritt wird eine Fallstudie erhoben. Dazu werden qualitative Interviews mit Erfahrungsexpert*innen, also den Teilnehmenden am Projekt, geführt. Eine teilnehmende Beobachtung wird ebenfalls durchgeführt.
Der letzte thematische Schritt der Begleitforschung konzentriert sich auf das Selbsthilfenetzwerk, hier wird insbesondere die Selbsthilfeaktivität untersucht, indem Gruppendiskussionen geführt werden.
Jeder der drei Themenblöcke thematisiert eine Bestands- und Bedarfs- sowie eine Prozessanalyse. Auch wird nach jedem thematischen Schwerpunkt ein Workshop stattfinden, innerhalb dessen den Fachkräften des Projektes die Ergebnisse dargestellt und gemeinsam diskutiert werden.