23.1 LV 1 Seminar Systemische Beratung im Arbeitsfeld einer Behörde am Beispiel des Jugendamtes

„Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“ (P.
Watzlawick)
Systemische Konzepte sind aus allen Berufsfeldern der Sozialen Arbeit nicht mehr
wegzudenken. Systemisches Denken und Handeln betrachtet den Menschen als Teil
ihrer sozialen Netzwerke mit denen sie in Wechselwirkung stehen. Lebenskrisen,
Konflikte und Problemverstehen werden als gemeinsames Narrativ dieser
Beziehungsnetze gesehen: ein Problem wird sich erzählt – ein Konflikt gemeinsam
gestaltet.
Was heißt es im Jugendamt, Probleme und schwierige Lebenssituationen systemisch
zu verstehen? Welche neuen und anderen Handlungsmöglichkeiten ergeben sich
daraus für uns Profis? Wie kann ich über das systemische Methodenrepertoire
Veränderungen in der Sichtweise und Erzählung meines Gegenübers erreichen? Wie
kann es gelingen Erzählungen von Problemen Geschichten über Lösungen
hinzuzufügen? Ist das in einem Jugendamt zwischen Kinderschutz und Hilfe
überhaupt möglich?
Im Seminar werden wir diesen Fragen nachspüren, Pfade für das systemische
Verstehen und Handeln erkunden, mögliche Irrwege ausleuchten. Wir werden
darüber nachdenken, wie diese Erkenntnisse in behördlichen Kontexten wirksam
werden können, ‚auf welcher Augenhöhe‘ sich Arbeit mit Menschen in freiwilligen
und in unfreiwilligen Kontexten gestalten lässt.
Das Seminar enthält theoretischen Input und Übungen mit selbstreflektierenden
Anteilen. Die Bereitschaft zur Beteiligung ist ausschlaggebend für das Seminar.