03.3 LV Seminar Behinderung im Rahmen von Erziehungs- und Bildungsprozessen

Behinderung und Chronische Erkrankung stellen sich sowohl als empirisch beschreibbarer Sachverhalt als auch als soziale Konstruktion im Sinne eines sozialen oder kulturellen Modells von Behinderung dar. Im Kurs erfolgt daher zunächst eine Einordnung der Phänomene von Behinderung, Gesundheit und Krankheit mit Einführung in die Disability Studies. Anschließend wird auf die soziale Situation von Kindern mit Behinderungen in ihren Gemeinsamkeiten von Zuschreibungs- und Ausgrenzungsprozessen eingegangen, wobei eine intersektionale Perspektive geschult wird, indem die Verschränkung zu anderen Diversitätsaspekten wie gender, Migration, religiöser Hintergrund und Armut thematisiert wird. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Bildungs- und Alltagsherausforderungen von Kindern mit Behinderung und Förderstatus die sich entlang spezifischer Beeinträchtigungen unterschiedlicher Entwicklungs- und Lebensbereiche unterscheiden (können). Ansätze einer kindzentrierten, inklusiven und teilhabeorientierten Pädagogik, die vor allem auch auf einer vorurteilsbewussten, diskriminierungskritischen eigenen Haltung der pädagogischen Fachkräfte beruht, werden diskutiert. Weiterhin erhalten die Studierenden einen Überblick über die Ämter, Dienste, Einrichtungen, Institutionen, Berufsgruppen und Beratungsstellen, die im Kontext von Teilhabe und Inklusion wichtige Aufgaben übernehmen. Die Studierenden erlernen und reflektieren dabei verschiedene Strategien und Handlungsweisen um gemeinsam mit der Familie und im Kontext interdisziplinärer Kooperation fall- und situationsbezogen agieren zu können.